Tonstudio Berlin - Bau von Synchronstudios Teil 2

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Willkommen zum zweiten Teil unseres Synchronstudio-Baus. Drei Wochen sind vergangen und es geht fleißig voran. Aber wie genau bauen wir unsere neuen Studios eigentlich?

Nun, die Option schnell mal eben alle Materialien im Baumarkt zu kaufen, selber sägen und schrauben kam für uns nicht in Frage. 400m² wollen schließlich gut und effizient genutzt werden. Allem voran ging die Planung und das Raumdesign. Allein damit hatten wir bereits mehrere Monate verbracht – mal leiser und mal lauter.  

Entworfen wurde hauptsächlich mit „Sweet Home 3D" – einem kostenlosen CAD Programm für Mac OS X und Windows. Für das Programm haben wir uns entschieden weil sich mit relativ wenig Aufwand bereits gute Ergebnisse erzielen lassen. Und obwohl es sich um Freeware handelt (vielleicht aber auch gerade deshalb) konnten wir so bereits sehr schnell erste Pläne erzeugen und uns diese sogar als 3D Modell ausgeben lassen.

Dabei haben wir die genauen Raummaße ins Programm übertragen und damit begonnen, einzelne Räume für unsere neue Studios zu entwerfen.

Das Unterfangen war gar nicht so leicht denn schließlich müssen wir alleine drei Studios (also Aufnahmeraum + Regieraum) unterbringen. 

Abbildung 1 So sieht unser neues Gewerbe aus. Volle 375m² Nutzfläche nur für uns und  spannende Projekte …  

Abbildung 2„Sweet Home 3D" erstellt unswunderbar gerenderte Bilder - zumindest für den ersten Eindruck. Außerdem konnten wir bereits Mitarbeiter einfügen. Sie wollten unbedingt in Körnern bezahlt werden, sind aber nicht die reinlichsten ...  

Jeder Raum soll als Raum-in-Raum-Konzept gestaltet sein, um größtmöglichen Schutz vor äußeren Schalleinflüssen zu haben. Mit einem Mindestmaß von 20m² pro Raum sind so bereits fast ein Drittel unserer Gesamtfläche verbraucht. Gedacht ist, dass alle Sprecher mit dem Rücken zur Regie positioniert sind, um eine maximale Textkonzentration zu gewährleisten. Außerdem sollten sich die Sprecher nicht von einfallendem Tageslicht gestört fühlen. Nun könnte man sagen dass es damit noch genügend Platz gibt und prinzipiell ist dem auch so doch es fehlen schließlich noch ein paar weitere Räume. Wo soll der Empfang hin, wo die Sanitärräume? Wie groß darf eine potenzielle Küche sein und wie sieht es eigentlich mit zusätzlichen Schnitt- und Arbeitsräumen allgemein aus? Sind alle Räume barrierefrei, gut zugänglich und im Brandfall richtig dimensionierte Fluchtwege vorhanden? Wieviel Platz bleibt nach Abzug der dreifachen Wände durch das Raum-in-Raum-Konzept? Und dann steht noch die Frage – die schwerste überhaupt – wie sich all diese Räume zusammen optimal auf der Gesamtfläche verteilen lassen.  

Anfangs hatten wir bspw. noch vier Studios geplant doch konnten wir die damalige Gewerbefläche nicht anmieten. Wir hätten diese vier Studios sicherlich auch in unseren aktuellen Räumlichkeiten in Marienfelde umsetzen können, dann wären jedoch mindestens zwei Studios sehr klein geworden. Deshalb entschieden wir uns für ein großes Prestige-Studio – quasi das Vorzeigeobjekt wenn es um ebenso große Aufträge geht und man gemeinsam mit Kunden und Sprechern bei maximalem Komfort arbeiten möchte. Ferner ist für die Raumgrößen auch die Platzierung der späteren Abhörmonitore nicht unwichtig. Wie wir bereits vorher geschrieben hatten, möchten wir unsere neuen Räumlichkeiten mit Lautsprechern zur Mehrkanalmischung ausstatten. Dabei darf natürlich Dolby 5.1, 7.1 und Atmos Home nicht fehlen. Mittels der „5.1-Channel Production Guidelines" haben wir uns einen Kreis mit entsprechenden Linien, ausgehend vom Mittelpunkt erzeugt. Die Linien zeigen dabei die Standpunkte der jeweiligen Monitore an und helfen uns, diese in den jeweiligen Regieräumen zu platzieren.  Die Dolby Guidelines, hier ein Link (bitte klicken), sind im Übrigen ein Muss für jeden, der sich für die Mehrkanalmischung interessiert denn sie geben viel Aufschluss über Raumgröße und Anordnung der Lautsprecher. Auf den folgenden Bildern könnt ihr nachverfolgen, wie sich unsere Planung nach und nach verändert hat, bis wir schließlich alle Räume so hatten, wie sie sein sollten. Im nächsten Blogbeitrag geht es spannend weiter …

Abbildung 3 Der Dolby-Kreis: Schnell zurecht gebastelt oder herauskopiert können wir so ganz einfach die Postion unseres 5.1 Setups ermitteln, das gleiche gilt für 7.1/Dolby Atmos Home.

Abbildung 4 Unsere ersten Räumlichkeiten hatten wir noch ein kleines bisschen anders geplant als gedacht. Hier der ursprüngliche Bauplan mit 4 Studios und 3 Projektmanager/Cutter Räumen.


Abbildung 5 In den neuen Räumlichkeiten in Marienfelde mussten wir ein bisschen umplanen. Ein Studio ist zugunsten eines großen Hauptstudios gewichen. Die Anordnung ist nicht mehr symmetrisch aber dafür optimal an die räumlichen Gegebenheiten angepasst. Es gibt keinen zentralen Server Raum mehr, sondern jedes Studio bekommt einen eigenen kleinen Server Platz. Interessant ist auch die Legende oben drüber, wo u. a. auch der Aufbau der Studioböden genauer beschrieben wird.


Abbildung 6 Hier die Räume in der modellierten 3D Ansicht. So lässt sich ein bisschen besser einschätzen, wie groß die jeweiligen Räume später aussehen werden.Die Wände haben jetzt auch die richtige "Dicke" inkl. Akustik Wände.

Abbildung 7 Es gibt noch ein paar letzte Anpassungen und die ersten virtuellen Möbel sind auch schon drin. Außerdem haben wir hier unseren virtuellen Dolby-Kreis zur Anordnung der Mehrkanal-Lautsprecher. Der Kreis ist diesmal der 7.1 Kreis.

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Angela Bassett besucht das Mixwerk
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